Häufig treten bei der Bearbeitung von Objekten Fragen im Zusammenhang mit deren Herstellungstechnik auf. In vielen Fällen können diese Fragen trotz genauester Untersuchung nur im Experiment zufriedenstellend geklärt werden.
Da ich neben dem Laboratorium für Restaurierung auch über eine auf historische Bearbeitungstechniken spezialisierte Schmiedewerkstatt verfüge, sind Versuchsanordnungen möglich, die brauchbare Rückschlüsse auf die angewandte Arbeitstechnik und das verwendete Werkzeug erlauben. Die Ergebnisse solcher Versuchsreihen werden dokumentiert und der Wissenschaft zur Verfügung gestellt.
Aus solchen Experimenten gewonnene Erkenntnisse fließen aber auch immer wieder in die Herstellung hochwertiger Repliken ein.
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Frühmittelalterliche Tauschierungen weisen im Querschnitt der Gruben keine schwalbenschwanzförmige Unterschneidung auf. Im Experiment an dieser Replik einer fränkisch-alemannischen Gürtelschnalle konnte gezeigt werden, daß ein halbrunder Grubenquerschnitt ausreichenden Halt für die eingehämmerten Silberdrähte bieten kann.
a Einhämmern der Drähte
b Einlöten der Scharnierrolle in das Dornschild
c Vorbereitete Gravur am Dornschild
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Diese Rekonstruktion einer Mailänder Barbuta des 15. Jhds. wurde aus einer Stahlblechronde mit 80cm Durchmesser in einem Stück aufgezogen.
Nach diesem Experiment erscheint es mir wahrscheinlich, daß selbst tiefe Helmformen bei Helmen besserer Qualität von den Helmschmieden problemlos einteilig hergestellt werden konnten.
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Bei dieser keltischen Lanzenspitze wurde die Feuerschweißung der Tülle experimentell im Holzkohlefeuer durchgeführt. Anschließend wurde die Tülle im Feuer schmelztauschiert.
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