Sachkultur


 

 

Gürtelgarnitur mit Nierentasche und Hodendolch, spätes 15. Jhd.

Nierentasche vegetabil gegerbtes Kalbsleder (Deckel und Rücken) sämisch gegerbtes Hirschleder (Innentaschen und drei eingearbeitete Geldbeutel). Taschendeckel im Wolfszahnmuster punziert. Taschengewichte und Schnalle verzinnter Messingguß.

Hodendolch aus Federstahl handgeschmiedet mit starker quadratischer Fehlschärfe und rhombischem Klingenquerschnitt in Art eines "Gnadgotts". Parierstange Messingguß, Griff poliertes Rinderhorn. Eisernes Ortband.

   

Ritterliche Sporen, 13.Jhd.

Handgeschmiedete Rekonstruktion nach einem musealen Originalobjekt.

Schmiedeisen, gespalten und ausgeschmiedet. Oberfläche im Feuer verzinnt.

Handgefertigte D-förmige Schnallen. Riemen vegetabil gegerbtes Rindsleder.

Trageweise der Sporen, hier mit Kettenbeinzeug.
   
 
Messer, 12.Jhd.

Handgeschmiedete Rekonstruktion nach einem archäologischen Funstück, allerdings mit vereinfachter Verzierung (Meisseldekor). Der Holzgriff folgt in der Form dem ebenfalls sehr gut erhaltenen Original.

   


Reitzubehör der Wikingerzeit,

handwerklich in originalen Techniken hergestellte Repliken nach Grabfunden des 10.Jhds. (Gräberfelder Birka, Thumby-Bienebek). 

Die Beschläge waren im Fundzusammenhang unter anderem mit denen eines Wagenkastens vermischt. Insofern handelt es sich bei der konstruktiven Anordnung an Zaumzeug und Steigbügelriemen lediglich um einen praktikablen Rekonstruktionsvorschlag. 

(Rekonstruktion: M. Müller-Wille)

Anordnung der aus Eisen und Silber gearbeiteten Beschläge auf dem Steigbügelriemen. Die Lederriemen dienen nur der Veranschaulichung und stellen nicht die endgültige Montage dar.

Steigbügel der Wikingerzeit vom awarischen Typ.

Die schmiedetechnische Herstellung dieser Prachtstücke ist derart anspruchsvoll und aufwendig, daß ein hoher Grad der Spezialisierung der herstellenden Schmiede angenommen werden muß.

Die spitzbogenförmig angeordneten Rahmenteile haben einen dreikantigen Querschnitt und wurden vermutlich im Gesenk geschmiedet. Der Fußsteg ist aus einem Stück geschmiedet und zweimal gefaltet und feuergeschweißt, um die typischen Fußstollen zu bilden. Drei weitere Feuerschweißungen verbinden die beiden Rahmenteile, den Fußsteg und die Kopfplatte. Dabei wurde vermutlich ebenfalls ein Spezialgesenk verwendet, wie die in gleicher Weise aufgeschweißten Bunde vermuten lassen. 




Beschläge der Steigbügelriemen mit Preßblechzier aus Silber.

Auf starken eisernen Grundplatten sitzen hohl gearbeitete silberne Perlschnurrahmen. Die Füllung besteht aus Preßblechen mit feinsten linearen Schnur- und Zopfmustern.

Die Zierknöpfe und Ziernieten mit doppeltem Perlrand sind ebenfalls hohl gearbeitet mit eingelöteten Eisenstiften und Zinnfüllung.

 
Große D-förmige Eisenschnallen des Steigbügelriemens und kleinere Eisenschnallen des Zaumzeugs. Eiserne Zierketten der Zügel mit Kettengliedern im "spießkantigen" Querschnitt.
 

Einfach gebrochene Stangentrense mit vierkantigen Knebelstangen.

Aus Rücksicht auf unsere vierbeinigen Freunde wurde auf eine scharfkantige Ausarbeitung der Gebißstange verzichtet. Beim Originalstück hat diese einen sternförmigen Querschnitt.

 

Zierbeschläge des Zaumzeugs mit kreuzförmigen Plättchen, die auf einer kontrastierenden schwarzen Unterlage aus Eisen (Rekonstruktionsvorschlag) befestigt sind.

Die profilierten Röllchen sind Riemenendbeschläge.

Handgefertigte viereckige Unterlegplättchen und polierte Eisennieten.

Unten: Anordnung der Beschläge auf dem Zaumzeug. Die Lederriemen dienen nur der Veranschaulichung und stellen nicht die endgültige Montage dar.

  
 

Kleiner eiserner Striegel mit Holzgriff, der ebenfalls zum Grabinventar gehörte.

Handgeschmiedete Replik mit leicht vereinfachter Griffkonstruktion.

   

 

In diesem speziellen Fall wurden mehrere Nachbildungen einer römischen Silberschere handwerklich aus Kupfer angefertigt und versilbert. Jedes Oberflächendetail des Originals, so auch Kratzer und Feilspuren, wurden unter dem Mikroskop akribisch imitiert.

 

Rekonstruktion einer fränkisch-alemannischen Gürtelschnalle.

Die Silbertauschierung war Teil eines herstellungstechnischen Experiments.

 

Gürtelgarnitur, frei nach frühmittelalterlichen Vorbildern.

 

Schubriegelschloss einer Wikinger-Seetruhe. Das Schloss wurde zu Versuchszwecken in eine Truhe romanischer Form eingebaut.

 

 


© 2008 by Maximilian Bertet